Detailbericht vom Kurier

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EINZIGARTIG UND HANDGEARTBEITET

Aus Stoffresten fertigt Irene Retiböck mit ihrem Label "IRENEW" eigene Taschen an, die nachhaltig und einzigartig sind. Dabei haben Kunden auch die Chance, selbst Designer zu sein.

"Es gibt keinen Menschen zwei Mal, daher soll es auch die Taschen nicht doppelt geben", erklärt Irene Reitböck im Interview.

Die Oberösterreicherin ist Taschendesignerin und stolze Besitzerin des Labels "Irenew".

Der Name ist bei ihr Programm, denn die 40-jährige setzt bei ihrer Fertigung ausschließlich auf Resteverwertung. Stoff- oder Lederresten, die von Unternehmen in der Region nicht mehr gebraucht werden, schenkt sie dadurch ein zweites Leben. Damit sind ihre Taschen nicht nur nachhaltig, sondern auch Unikate. "Man will ja ein Alleinstellungsmerkmal haben und etwas das die eigenen Persönlichkeit widerspiegelt. Und das will ich garantieren", so Irene. Sie geht zwar auf alle Kundenwünsche ein, beharrt aber auf einem Prinzip: "Ich nähe nicht zwei Mal die gleiche Tasche!"


KISTE VOLLER RESTE

Die handgearbeiteten Taschen stellt sie mit voller Hingabe her, jedoch hat sie ihre Leidenschaft für das Nähen und Entwerfen eher durch Zufall entdeckt. Seinen Anfang nahm alles vor ein paar Jahren als sie im Zuge ihrer Hausrenovierung gemeinsam mit ihrem Mann bei einer Firma in Oberösterreich Böden ausgesucht hatte. "Wir bekamen eine Führung durch die Werkstatt, und da entdeckte ich eine Kiste mit Lederresten in der Ecke. Als ich nachfragte, erklärte er nur, dass die Stoffe weggeschmissen werden. Ich hab einen richtigen Schock bekommen, weil ich schon immer eine Sammelleidenschaft hatte und es liebe, alte Sachen zu verwerten. also habe ich gefragt, ob ich die Kiste mitnehmen darf", erzählt Irene.

Dass sie mittlerweile Taschen designt, hat sie ihrer eigenen Mutter zu verdanken. Sie war es nämlich, die Irene dazu inspirierte.

Die die Zweifachmama stand vor einer Schwierigkeit: Sie konnte nicht nähen. Daher investierte die gelernte Kindergartenpädagogin und Hochzeitsplanerin viel Zeit und brachte sich mithilfe von Anleitungen und co. die Kunst des Nähens selbst bei. Bid die erste Tasche aber wirklich zufriedenstellend war, dauerte es. Rund 50 Versuche sollte sie brauchen, bis die Naht auch saß.

Das Design war simple - eine Clutch ohne Reißverschluss - kam aber bei ihren Freundinnen sofort gut an. von da an häuften sich die Anfragen und reichten schnell über den Bekanntenkreis hinaus. 

Keine Angst vor Farben: Neben schlichten Designs kann es auch gern einmal bunt werden.

Und auch die Modelle werden divers. 2019 entscheid sich die Hobbydesignerin, die ihr Atelier in Haag am Hausruck hat, schlussendlich, ihr eigenes Label zu gründen. Um auch weiterhin Stoffreste zu bekommen, kontaktierte sie mehrere Firmen in der Umgebung und stieß mit ihrer Anfrage auf reichlich positive Resonanz. Die Unternehmen waren froh, dass die Stoffe und das Leder nicht im Müll landen müssen und ließen immer mehr von Irene abholen. Und so war es schnell nicht nur eine, sondern gleich mehrere Kisten, die sich in ihrem Atelier mit den verschiedensten Materialien und Mustern füllten.


"CLUTCH-IT-YOURSELF"

Dass sie nie weiß, welche Stoffe sie verarbeiten kann, macht ihre Arbeit gleich doppelt spannend, sagt sie. Und so kam sie auch auf die Idee, den kreativen Prozess ihren Kundinnen näher zu bringen. Denn bei "Irenew" kann man nicht nur nachhaltige Unikate kaufen, sondern auch gleich selbst designen. Auf den sogenannten "Clutch-it-yourself" Partys, die Irene anbietet, können sich bis zu acht Personen bei Häppchen und Sekt durch die vielseitige Stoffsammlung wühlen und ihre eigene Tasche "bauen".

Die Designerin selbst steht dabei mit Rat und Tat zur Seite und näht dann innerhalb von etwa drei Wochen die persönlich zusammengestellte Tasche. Wer noch tiefer in die Materie eintauchen will, kann seit Kurzem auch "Designabende" buchen, an denen maximal zwei Personen teilnehmen können. Hier kann man sich nicht nur die Stoffe aussuchen, sondern sie auch gleich zurechtschneiden. Geräte und Schnittmuster sowie Tipps gibt es vom Profi. 

Beide Angebote sind kostenlos und es gibt auch keinen Kaufzwang. Solche Gelegenheiten lassen sich die Kundinnen von "Irenew" nicht entgehen, und auch für die Designerin selbst sind die Abende lehrreich. "Ich habe im Zuge dessen schon oft Taschen genäht und gedacht, dass ich sie selber nicht tragen würde, aber im Nachhinein wurde ich eines Besseren belehrt", lobt der Prof das Modegespür seiner Kundinnen. Und das, obwohl sie selbst sehr hohe Ansprüche an ihre Kreationen stellt. Denn eine Tasche sollte ein Outfit abrunden, es zum Hingucker machen und bestenfalls auch noch praktisch sein.

ZUFRIEDENHEIT 

Perfekt ist eine Tasche für sie aber erst dann, wenn die Kundin oder der Kunde glücklich ist.

Immerhin ist auch sie Taschenliebhaberin und weiß, was es braucht. Wie viele Modelle sie besitzt, weiß sie nicht genau, aber bei so einer Leidenschaft für das Handwerk kommt es durchaus vor, dass sie selbst zur eigenen Kundin wird. "Es war schon mehr als einmal so, dass die Tasche nur sehr kurz in meinem Onlineshop war und ich sie mir schlussendlich selbst behalten habe", erzählt Irene und lacht. Auch Designerinnen sind eben nur Menschen ...

Interesse an einem Unikat? 

Dann schau dich gern im Shop um oder vereinbare einen Termin vor Ort!